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Eine Bootbatterie laden: Wie bekommt man die Batterie voll?

stopcontact aan wal

Nach einem schönen Tag auf dem Wasser, bei dem der Motor gut lief, gehen Sie davon aus, dass Ihre Batterie wieder vollgeladen ist. Doch nach ein paar Tagen Stillstand bemerken Sie, dass der Kühlschrank stockt, die Beleuchtung schwächer wird oder das Starten etwas länger dauert. Wie kann das sein?

Einfach ausgedrückt: Ihre Batterie ist wahrscheinlich nicht wirklich voll aufgeladen. Das liegt nicht unbedingt an einer defekten Batterie oder einem Fehler, sondern oft an der Lichtmaschine. Oder besser gesagt: an den Grenzen dessen, was eine Lichtmaschine leisten kann.

In diesem Blog erklären wir, warum das Fahren allein keine ausreichende Ladung gewährleistet, warum AGM- und Lithium-Batterien besondere Aufmerksamkeit erfordern und wie Sie mit intelligenten Lösungen die vollen 100 % erreichen.

Warum die Lichtmaschine nicht ausreicht, um Ihre Batterie vollständig aufzuladen

Eine Lichtmaschine ist perfekt zum schnellen Aufladen während der Fahrt, der erste Teil, die sogenannte Bulkphase, funktioniert einwandfrei. Aber um Ihre Batterie vollständig aufzuladen (insbesondere bei AGM- oder Lithiumbatterien) ist eine höhere und stabilere Ladespannung erforderlich, als ein Standard-Lichtmaschine liefert.

Aber danach stockt es. Für den letzten Teil des Ladevorgangs ist eine höhere und stabilere Spannung erforderlich. Die meisten Lichtmaschinen sind nicht dafür ausgelegt, die letzten 20 bis 30 % richtig nachzuladen. Hierfür benötigen Sie eine stabile, höhere Ladespannung. Diese können die meisten Lichtmaschinen nicht liefern. Oftmals sehen Sie eine Ladespannung von etwa 13,8 V, während AGM- oder Lithiumbatterien 14,4 V oder mehr benötigen, um vollständig geladen zu werden.

Ohne zusätzliche Ladungsquellen wie ein Batterieladegerät oder Solarmodule wird Ihre Batterie also nie richtig voll. Und das birgt Risiken.

Risiko 1: Kürzere Lebensdauer Ihrer Batterie

Eine Batterie, der nie vollständig geladen wird, verschlechtert sich auf Dauer. Bei Lithium- Batterien kann es zu Problemen mit der Spannungsbalance kommen, und bei Gel- oder AGM- Batterien tritt irgendwann eine Sulfatierung auf. Dies führt in beiden Fällen zu einer kürzeren Lebensdauer.

Risiko 2: Kapazitätsverlusts

Eine nie vollständig geladene Batterie hat weniger Kapazität. Das bedeutet weniger Strom für beispielsweise Ihren Kühlschrank, das Bugstrahlruder oder die Navigationsbeleuchtung. Mit anderen Worten, Sie können kürzer ohne Aufladen auskommen. Keine schöne Vorstellung, wenn Sie vorhaben, lange vor Anker zu liegen.

Risiko 3: Startprobleme und Ausfälle

Eine zu niedrige Batteriespannung kann sich auch durch Startprobleme und Fehlfunktionen bemerkbar machen. Zu wenig Spannung kann auch zu Fehlern in empfindlicher Bordelektronik führen. Insbesondere bei größeren Booten mit allerlei ausgeklügelten Systemen stellt dies ein ernsthaftes Risiko dar.

AGM- und Lithium-Batterien: Warum eine höhere Ladespannung entscheidend ist

In den letzten Jahren sind AGM- und insbesondere Lithium-Batterien an Bord immer beliebter geworden. Das ist logisch: Sie sind kompakt, leicht und liefern viel Strom. Aber diese Batterietypen stellen auch höhere Anforderungen beim Laden, besonders wenn man sie wirklich vollständig aufladen möchte.

Sowohl AGM- als auch Lithium-Batterien benötigen eine Ladespannung deutlich über 14 Volt. Lithium-Batterien brauchen oft 14,4 bis 14,6 V, AGM liegt meist zwischen 14,2 und 14,4 V. Und nicht nur das: Diese Spannung muss auch während aller Ladephasen stabil bleiben, von der schnellen Bulk-Phase über die Absorptionsphase bis zur Erhaltungsladung (Float). Nur so werden die Batteriezellen ordentlich in Balance gebracht und vollständig geladen.

Die meisten Standard-Lichtmaschinen liefern keine so hohe und konstante Ladespannung. Oft bleibt die Spannung bei etwa 13,8 V stehen und fällt ab, sobald die Drehzahl sinkt oder der Motor warm wird. Das mag unbedenklich erscheinen, kann aber bei empfindlichen Batterietechnologien zu Zellungleichgewicht, Überhitzung, Kapazitätsverlust und letztendlich zu einer deutlich verkürzten Lebensdauer führen.

Möchtest du deine modernen Batterien gesund halten und ihre volle Kapazität nutzen? Dann ist eine Ladelösung erforderlich, die speziell auf AGM- oder Lithiumtechnologie abgestimmt ist – wie ein gutes Batterieladegerät, Laderegler oder ein Batterie -zu- Batterie-lader (B2B-lader) mit dem richtigen Ladeprofil.

Laden mit Bordladegeräten und Solarmodulen

Es ist also höchste Zeit, die Batterien richtig zu nutzen. Das kannst du mit Bootsladegeräten machen, um stabil über Landstrom oder über kostenlosen Strom auf dem Deck von Solarmodulen zu laden. Das Aufladen deiner Batterie wird dadurch deutlich angenehmer.

Ladegeräte: stabiles laden über Landstrom

Ein gutes Ladegerät ist an Bord eigentlich unverzichtbar. Diese Geräte liefern genau die richtige Spannung und den richtigen Strom, abgestimmt auf den Batterietyp, den Sie verwenden. Wo eine Lichtmaschine aufhört, macht das Ladegerät weiter.

Da der Ladevorgang kontrolliert abläuft, wird die Batterie weder über- noch unterladen. Viele Ladegeräte können mehrere Batterietypen verarbeiten: von herkömmlichen Blei-Säure- Batterien bis hin zu AGM-, Gel- und Lithium- Batterien. Einige Modelle können sogar mehrere Batterien gleichzeitig laden, z. B. eine Starterbatterie und eine Bordbatterie.

Sie benötigen jedoch Netzstrom (eine normale Steckdose), um das Ladegerät verwenden zu können. Sorgen Sie außerdem für ausreichend dicke Kabel, Sicherungen und eine gute Montage, insbesondere angesichts der an Bord üblichen Feuchtigkeit, des Salzes und der Vibrationen.

Solarzellen: Kostenloser Strom an Deck

Eine weitere Lösung, um Ihre modernen Batterien vollständig aufzuladen, sind Solarpaneele. Dank der Effizienz von Solarzellen können Sie bereits mit einem relativ kleinen Panel einen beachtlichen Beitrag leisten. Denken Sie an das Nachladen Ihrer Batterien vor Anker oder sogar unterwegs.

Gerade in Kombination mit einer guten Laderegler (vorzugsweise einem MPPT-Regler) kann Sonnenenergie selbst empfindliche Batterietypen wie lithium- oder Gelbatterien ausgezeichnet nachladen. Der richtige Regler stellt sicher, dass der Ladevorgang genau auf die Anforderungen Ihres Batterietyps abgestimmt wird.

Natürlich gibt es auch einige Einschränkungen. An grauen Tagen oder im Winter ist die Wirkung begrenzt, und Sie benötigen ausreichend Platz an Deck, um Paneele zu installieren. Dennoch sind die meisten heutigen Installationen so kompakt und benutzerfreundlich, dass sie auch auf kleineren Booten gut Platz finden.

zonnepaneel op boot

Worauf ist bei der Wahl des richtigen Ladegeräts zu achten?

Wie gesagt, das korrekte Laden Ihrer Batterie erfordert einiges an Know-how. Achten Sie bei der Auswahl eines Bootsladegeräts auf folgende Punkte:

  • Eingangsspannung: Die meisten Ladegeräte arbeiten mit Netzstrom (230V), es gibt aber auch Modelle, die für den Einsatz mit einer Lichtmaschine oder Wechselrichter geeignet sind. Prüfen Sie daher immer, woher Ihr Ladegerät seinen Strom bezieht.
  • Batteriekapazität: Die benötigte Ladestromstärke hängt von der Kapazität (in Ah) ab. Je größer Ihre Batteriebank ist, desto leistungsfähiger muss Ihr Ladegerät sein. Richtlinie: Wählen Sie eine Ladestromstärke von 10–20 % der Gesamtkapazität. Haben Sie mehrere Batterien? Achten Sie darauf, ob diese in Reihe oder parallelgeschaltet sind, das macht einen Unterschied bei der Kapazität. Lesen Sie hier mehr über das Schalten von Batterien in Reihe oder parallel.
  • Geeignet für Ihren Batterietyp: Nicht jedes Ladegerät ist für jeden Typ geeignet. Moderne Ladegeräte lassen sich oft für AGM-, gel- oder Lithium-Batterien einstellen. Prüfen Sie, ob Ihr Ladegerät das richtige Ladeprofil für den von Ihnen verwendeten Batterietyp unterstützt. So laden Sie sicher und vollständig auf.
  • Temperaturkompensation: Ein spezielles Ladegerät kann die Temperatur berücksichtigen. Das ist nützlich in warmen, feuchten Räumen wie einem Maschinenraum.
  • Erhaltungsladegerät: Ein Ladegerät mit Erhaltungsfunktion ist ideal, wenn Ihr Fahrzeug längere Zeit steht. Es hält Ihre Batterie auf Spannung, ohne dass eine Überladung droht. Besonders praktisch im Winterlager oder wenn Ihr Boot häufig am Landstrom angeschlossen ist.
  • Mariner Konstruktionsstandard: Wählen Sie ein Ladegerät, das Salzwasser, Vibrationen und anderen typischen Bedingungen in einer maritimen Umgebung standhält.
    Fazit: Mit dem richtigen Ladegerät segeln Sie sorgenfrei

Fazit: Mit dem richtigen Ladegerät segeln Sie sorgenfrei

Mit einer gut geladenen Batterie sind Sie besser unterwegs. Für sichere Navigation, ausreichenden Komfort und natürlich Sicherheit ist Strom unerlässlich. Verlassen Sie sich daher nicht nur auf Ihre Lichtmaschine, sondern investieren Sie auch in das richtige Batterieladegerät und eventuell ein System mit Solarpaneelen.

Wenn Sie eine individuelle Beratung zu Ihrem Batterie-Setup wünschen oder ein zuverlässiges Victron-Batterieladegerät für Ihr Boot suchen, kontaktieren Sie die Experten von AB Marine Service. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

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