Vielleicht kennen Sie das: Sie sind gerade gemütlich auf dem Wasser unterwegs, als Sie merken, dass der Motor plötzlich anders klingt und kein Wasser mehr aus dem Auslass für Kühlwasser spritzt. Die Temperatur steigt und das Problem ist klar: Ihr Außenborder kühlt nicht.
Keine Panik, das passiert öfter. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie die Ursache aufspüren und das Problem selbst beheben. Um dir dabei zu helfen, erklären wir Ihnen alles über die möglichen Ursachen und Lösungen für einen nicht kühlenden Außenbordmotor.
Warum kühlt mein Außenborder nicht?
Wenn der Motor kein Kühlwasser mehr fördert, staut sich die Hitze im Motorblock. Egal ob Sie mit einem kleinen Außenborder fahren oder einen größeren Diesel an Bord haben, in beiden Fällen ist das ein Problem. Besonders an wärmeren Tagen im Jahr oder auf längeren Ausfahrten.
Ohne Kühlung können Kolben, Zylinderlaufbahn oder sogar der gesamte Antrieb beschädigt werden. Dies sind die ersten Anzeichen einer Störung im Kühlsystem:
- Es kommt ein schwacher oder gar kein Strahl aus dem Auslass für Kühlwasser.
- Die Motortemperatur steigt und Sie hören, dass der Motor „härter“ arbeiten muss.
- Sie erhalten ein Warnsignal oder der Motor fällt plötzlich aus.
- Bei modernen Motoren kann auch eine Störung der elektronischen Sensoren das Kühlsystem stören oder eine Fehlermeldung verursachen.
Die Störung liegt meist an einer dieser drei Stellen: entweder am Wassereinlass (z. B. eine verstopfte Ansaugöffnung oder Schmutz im Filter), im Wasserfluss selbst (z. B. durch einen verschlissenen Impeller) oder am Ende der Leitung (z. B. ein verstopfter Auslass oder ein defekter Thermostat). Wir gehen diese Teile gleich Schritt für Schritt mit Ihnen durch, damit Sie wissen, was zu tun ist, wenn Ihr Motor plötzlich zu heiß wird.
So sollte Ihr Kühlsystem funktionieren
Das Kühlsystem eines Außenbordmotors ist nicht kompliziert, besonders nicht bei Modellen mit einem Nassauslass. Die Funktionsweise besteht aus drei Schritten:
- Wasser ansaugen
Der Motor saugt Kühlwasser über einen Wassereinlass an, der sich meist am oder knapp über dem Getriebegehäuse befindet. Diese Öffnung kann leicht durch Seegras, Sand oder Schmutz verstopfen – besonders wenn Sie in flachem oder bewachsenem Wasser fahren. - Das Umwälzen von Wasser mit dem Impeller
Der Impeller, ein kleines Gummirad mit Schaufeln in der Wasserpumpe, sorgt dafür, dass das Kühlwasser durch den Motor gepumpt wird. Der Impeller nutzt sich durch den Gebrauch ab und muss regelmäßig ersetzt werden, um Probleme zu vermeiden. - Abwärme über den Auspuff abführen
Das erwärmte Kühlwasser strömt durch den Auslass nach außen und führt so die Wärme ab. Bei den meisten Motoren sieht man das als Wasserstrahl knapp über der Wasseroberfläche.
Problemlos bleibt Ihr Außenbordmotor also ordentlich auf Temperatur. Der Thermostat spielt hierbei eine wichtige Rolle: Er öffnet sich erst, wenn der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat. Funktioniert er nicht richtig, bleibt der Durchfluss aus, selbst wenn der Impeller noch einwandfrei ist. Wenn bei diesem Prozess etwas schiefgeht, sei es durch einen verstopften Einlass, Luftblasen in den Schläuchen, einen verschlissenen Impeller oder einen festsitzenden Thermostat, steigt die Temperatur schnell an.

Mögliche Ursachen für eine verstopfte Kühlung
Wir haben fünf häufige Ursachen für eine verstopfte Kühlung zusammengestellt. In vielen Fällen können Sie das Problem selbst beheben.
Schmutz am Impeller: Impeller ersetzen
Der Impeller ist das Herzstück des Kühlsystems. Dieses kleine Schaufelrad aus Gummi befindet sich in der Wasserpumpe, knapp oberhalb des Heckspiegels. Wenn Schmutz wie Sand, Schlamm, Plastik oder Wasserpflanzen dazwischengerät, können die Schaufeln beschädigt werden oder sich verformen. Manchmal brechen sogar Teile ab, die dann die Leitungen verstopfen.
Ein verschlissener oder beschädigter Impeller muss ausgetauscht werden. Das können Sie problemlos selbst machen (siehe diese Anleitung: Impeller wechseln). Achten Sie auf die Drehrichtung der Schaufeln, diese muss mit der Drehrichtung des Motors übereinstimmen. Seit Kurzem bieten wir bei AB Marine Service komplette Recmar Wartungssätze an, speziell für Außenbordmotoren. Diese enthalten neben anderen Teilen für die regelmäßige Wartung auch einen neuen Impeller.
Salzkristalle und Algen: System spülen
Fahren Sie regelmäßig in Salzwasser? Dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sich Salzkristallablagerungen in Ihrem Kühlsystem bilden können. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Sie den Motor nach der Verwendung in Salzwasser nicht regelmäßig mit Süßwasser durchspülen. Das Salz in den Leitungen kristallisiert und blockiert auf Dauer den Durchfluss. Auch Kalk, Algen und anderes organisches Material können sich ansammeln, besonders in den warmen Monaten.
Spülen Sie Ihren Motor daher regelmäßig durch, nicht nur beim Einwintern, sondern auch zwischendurch. Viele Motoren verfügen über einen speziellen Spülanschluss für ein Spülkit oder einen Gartenschlauch. So verhindern Sie zugesinterte Leitungen und Verstopfungen.
Ein defekter Thermostat: Thermostat überprüfen
Die Thermostatregelung bestimmt, wann das Kühlwasser durch den Motor strömt. Er öffnet erst bei einer bestimmten Temperatur (meist zwischen 50 und 60 Grad Celsius). Wenn er geschlossen bleibt, blockiert er den Wasserfluss und der Motor kann überhitzen, auch wenn das Impeller-Rad noch in Ordnung ist.
Testen Sie den Thermostat, indem Sie ihn aus dem Motor ausbauen und in ein Gefäß mit warmem Wasser legen. Öffnet er sich nicht? Dann ist es Zeit für einen Austausch.
Verstopfung am Einlass: Stellen Sie sicher, dass Wasser in den Motor strömt
Der Einlass, oft am unteren Ende oder knapp hinter dem Heckspiegel, kann durch Seegras, Plastik, Sand oder kleine Muscheln verstopft werden. Dies geschieht schnell, besonders wenn Sie in flachem oder stehendem Wasser fahren.
Sie können das Motorgehäuse abbauen, um den Einlass zu inspizieren, aber beachten Sie: Meistens müssen Sie auch die Schaltstange lösen, bevor Sie das Motorgehäuse entfernen können. Überprüfen Sie auch das Gitter und den Durchgang sorgfältig auf Schmutz oder Beschädigungen.
Verschlissene Schläuche und Dichtungen: Außenbordmotor warten
Ist Ihr Außenbordmotor schon etwas älter? Dann kann es auch eine Frage des Verschleißes sein. Schläuche können nach langer Zeit Risse bekommen oder porös werden. Gummidichtungen rund um Thermostat und Wasserpumpe können ebenfalls undicht werden.
Das bemerken Sie oft an einem schwächeren Kühlwasserstrahl oder Feuchtigkeit an den Schlauchanschlüssen. Im Zweifelsfall ist es daher ratsam, Dichtungen und Leitungen sorgfältig zu überprüfen und nicht nur die beweglichen Teile zu betrachten. Ein regelmäßiger Austausch von Dichtungen und Leitungen beugt vielen Problemen vor.

Was können Sie selbst bei Kühlproblemen tun?
Es ist Zeit zu handeln. Als Heimwerker besteht der erste Schritt darin, das Problem durch eine gründliche Inspektion einzugrenzen. Danach kann es an der Zeit sein, wichtige Teile zu warten oder auszutauschen, damit der Motor reibungslos läuft.
Beginnen Sie mit einer gründlichen Inspektion
Überprüfen Sie zuerst, ob Kühlwasser aus dem Motor kommt. Ist der Strahl schwach oder fehlt er ganz? Dann ist eindeutig etwas nicht in Ordnung. Gehen Sie dann folgende Punkte durch:
- Überprüfen Sie, ob der Wassereinlass verstopft ist. Dieser befindet sich normalerweise im oder knapp über dem Heckspiegel. Entfernen Sie gegebenenfalls Schmutz oder Bewuchs.
- Öffnen Sie die Motorhaube und prüfen Sie, ob die Schläuche, Anschlüsse und das Impellergehäuse noch intakt sind.
- Überprüfen Sie, ob der Wasserauslass verstopft ist. Bei vielen Motoren befindet er sich knapp über der Wasseroberfläche. Sie können das Loch vorsichtig mit einem Stück Angelschnur oder einem dünnen Stäbchen reinigen..
Sorgen Sie für rechtzeitige Wartunge
Machen Sie viele Betriebsstunden oder lag das Boot gerade lange still? Achten Sie dann auf eine gute Wartung.
- Spülen Sie Ihren Motor nach Gebrauch im Salzwasser mit Süßwasser durch.
- Prüfen Sie regelmäßig Schläuche, Dichtungen und das Getriebegehäuse auf Risse, Austrocknung oder Leckagen
- Lassen Sie Ihren Motor am Ende der Saison gut winterfest machen. Das verhindert Ablagerungen und Korrosion während der Stillstandzeit.
Ersatz von defekten Teilen
Manchmal ist es an der Zeit, Teile auszutauschen. Dies kann auch präventiv erfolgen.
- Impeller: Ersetzen Sie ihn jährlich, wenn Sie viel segeln. Bei geringer Nutzung reichen in der Regel zwei Jahre aus, aber zweifeln Sie im Zweifelsfall. In unseren Wartungskits von Recmar ist ein Impeller standardmäßig enthalten.
- Schläuche und Dichtungen: Werden diese alt, können sie undicht werden oder an Druck verlieren. Ein rechtzeitiger Austausch verhindert Schäden.
- Thermostat: Prüfen Sie ihn, indem Sie ihn in warmes Wasser legen. Öffnet er sich nicht bei ca. 55°C? Dann ersetzen.
Zusätzliche Tipps zur Vermeidung von Kühlungsproblemen
Abschließend noch einige zusätzliche Tipps zur Vermeidung von Kühlungsproblemen.
- Verwenden Sie immer Teile, die gut gegen Salz und Abrieb beständig sind.
- Bauen Sie das Heckteil wieder genau in derselben Position ein, wie Sie es ausgebaut haben. Vergessen Sie nicht, das Schaltgestänge ordnungsgemäß zu befestigen.
- Bauen Sie den Impeller in der richtigen Drehrichtung ein. Die Schaufeln müssen sich mit der Drehrichtung der Motorwelle biegen.
Außenbordmotor kühlt nicht? Abhilfe mit AB Marine Service
Ein schlecht kühlender Außenbordmotor ist ärgerlich, aber meist gut zu beheben. Benötigen Sie neue Teile? Bei AB Marine Service finden Sie alles, was Sie suchen: zum Beispiel Impeller, Thermostate, Schläuche, Dichtungen und mehr. Seit kurzem finden Sie auch ein kompletter Recmar Wartungssatz, speziell für Außenbordmotoren wie Yamaha. Damit können Sie den Impeller, die Dichtungen und andere Verschleißteile auf einmal ersetzen. Kommen Sie nicht ganz zurecht? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf, um gezielte Ratschläge zu erhalten.











